Girls‘Day im Halbleiterlabor

Girls‘Day im Halbleiterlabor

Mit einem festen Wunsch lässt sich alles erreichen

3. April 2025

Es war ein besonderer Tag für 18 Mädchen aus dem Großraum München. Im Rahmen des Girls‘Day erhielten sie die seltene Gelegenheit, einen Ort zu besuchen, der normalerweise nur Wissenschaftlern vorbehalten ist: das Halbleiterlabor. Die Schülerinnen im Alter von 12 bis 18 Jahren nutzten die Chance, um einen Einblick in die faszinierende Welt der Halbleitertechnik zu bekommen und vielleicht sogar ihre zukünftige berufliche Perspektive zu entdecken.

Unter der Leitung von Johannes Treis, Christian Koffmane und Martin Hensel, Anne Kalthoff, Silvia Krivokuca, Martina Schnecke und Alexander Bähr tauchten die Mädchen sogar in die praktische Arbeit ein. Sie löteten Detektoren, die in der Lage sind, geringe Strahlung zu messen. Doch bevor sie sich an die praktische Tätigkeit wagten, wurden sie ausführlich mit der Theorie, den Anwendungsgebieten und dem Nutzen der Halbleitertechnik vertraut gemacht. Laborleiterin Jelena Ninkovic erläuterte die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Sensoren in der Industrie, Medizintechnik und Wissenschaft. Besonders beeindruckend war die Vorstellung des DEPFET-Sensors, der sich im Rahmen der BepiColombo-Mission, ein gemeinsames Projekt von ESA (European Space Agency) und JAXA (Japan Aerospace Exploration Agency), auf dem Weg zum Merkur befindet. Seine Ankunft ist für Ende 2026 geplant. Ein weiteres spannendes Projekt, das einige Teilnehmerinnen kannten, ist der „Mars Exploration Rover“, der mit einem Detektor aus dem HLL ausgestattet ist. „Der Detektor hilft, chemische Elemente im Marsgestein genau zu identifizieren. Mit dieser Technologie kann man herausfinden, ob es früher Wasser oder sogar Leben auf dem Mars gab“, erklärte Jelena Ninkovic, die nun seit 12 Jahren das Halbleiterlabor verantwortet. „Meine Mutter sagte mir, dass Physikerin kein Beruf für eine Frau sei und dass man von der Wissenschaft nicht leben könne. Jetzt bin ich Laborleiterin und habe eine Familie. Beides ist möglich.“

Martina Schnecke erklärte den Teilnehmerinnen dann, wo all diese Super-Sensoren entstehen – und eine ganz neue Dimension von „sauber“: „In der Luft befinden sich Millionen von Partikeln. In der Reinraumluft sind es grade mal zwischen einem und zehn.“

Der Girls`Day bot den Schülerinnen nicht nur die Möglichkeit, theoretisches Wissen zu erwerben, sondern auch praktische Erfahrungen zu sammeln. Die Freude und das Interesse an der Halbleitertechnik waren deutlich spürbar, als sie ihre selbstgebauten, funktionsfähigen Mini-Strahlungs-Detektoren in den Händen hielten. "Physik macht mir viel Spaß. Der Girls Day ist hier für mich eine super Möglichkeit, den Alltag einer Wissenschaftlerin zu erleben", fasste Viktoria Graeger ihre Erlebnisse im Isarauenweg 1 zusammen.

Dieser Tag im Halbleiterlabor war mehr als nur ein Besuch – es war eine Inspiration für die Zukunft. Die Teilnehmerinnen konnten erleben, wie spannend und vielfältig die Welt der Forschung und Technik ist. Vielleicht wird eine von ihnen eines Tages selbst in der Wissenschaft arbeiten und die Technologien von morgen entwickeln.

 

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